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Frühmittelalter

 ca. 476 - 1050  n. Chr.

  Das Frühmittelalter begann mit dem Untergang Roms 476, was das Zeitalter der Völkerwanderung einläutete. 


 Während im Oströmischen Reich die Strukturen zunächst erhalten blieben verfielen die Antiken Strukturen im Westen, mit dem Einfall der Langobarden im Jahre 568 spricht man vom Ende der Völkerwanderung und dem Beginn des Frühmittelalters in ganz Europa. Da sich das frühmittelalterliche Europa auf dem Weströmischen Reich begründete, war es eine logische Folgerung, dass Karl der Große an Weihnachten im Jahr 800, durch den Papst zum "Translatio Imperii" römischen Kaiser gekrönt wurde. 
 Nach seinem Tod im Jahre 814 verfiel das riesige Frankenreich (beinahe das heutige Europa!) allmählich und am westlichen Rand entstand das spätere Frankreich. Im Osten bildete sich das Ostfrankenreich was dann im Hochmittelalter zum "Heiligen Römischen Reich" wurde. Auch später kamen unter den Ottonen nur die oströmischen/deutschen Könige für die Kaiserwürde in Frage, wobei es strittig war (vor allem im 11. Jahrhundert) ob der Papst oder der gekrönte Kaiser untergeordnet war. 

 Gegen Ende des Frühmittelalters (ca. 800-1050) hatten die Küstengebiete unter den Einfällen der Wikinger zu leiden, die östlichen Gebiete unter den Magyaren-Raubzügen (900-955). 
 Durch diese Raubzüge, sowie der islamische Expansion (Eroberung Nordafrikas und der iberischen Halbinsel durch die Muslime), wurden die letzten spätantiken Strukturen ausgelöscht. Diese Strukturänderung führte letztendlich zum feudalistischen Wirtschaftssystem, welches den Bauern die Freiheit entzog und den Grundherren die Verteidigung Ihrer Ländereien übertrug. Besonders Nordfrankreich und die britischen Inseln hatten unter den Wikingereinfällen zu leiden, wo diese teils auch eigene Herrschaftsgebiete errichteten.

 Durch das byzantinische Reich, Klöster, den Benediktiner Orden und die Gelehrten des islamisch/-arabischen Kulturkreises konnten zumindest ein Teil der antiken Literatur und Wissenschaften bewahrt bleiben.