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Hochmittelalter

ca. 1050 - 1250 n. Chr.

 Das Rittertum erreichte in dieser Epoche seinen Höhepunkt, wie auch das römisch-deutsche Kaiserreich. Die höfische Kultur und der Minnesang entwickelten sich, die Bevölkerung Europas wuchs, Handwerk und Handel wurden gefördert und die Bildung war nicht länger nur auf den Klerus beschränkt. 

 Die Kreuzzüge fallen auch in diesen Geschichtsabschnitt, während denen sich der massive Einfluß der Kirche zeigte. Zunächst waren es vermeintlich noch religiöse Gründe, jedoch diese wurden dann zunehmend von machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen verdrängt. So gelang es den Kreuzfahrern auch nicht sich längerfristig im "heiligen Land" festzusetzen. Im Zuge der Kreuzzüge entwickelte sich der Fernhandel, was auch die Geldwirtschaft und die Stadtstaaten wie Venedig stärkte und zu Wohlstand führte. In Frankreich entstanden die ersten Universitäten, in Mitteleuropa das Zunftwesen, welches vor allem das Leben in den Städten stark beeinflusste. 

 In dieser Epoche ringten die weltliche und die geistliche Welt um die Vormachtstellung, auch die Inquisition wurde eingesetzt um gegen die sogenannten Ketzer wie z.B. die Katharer vorzugehen.


 Im Norden und Osten entstanden neue Königreiche wie England, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen. Unter Einfluß der Wikinger und des Byzantinischen Reiches (Höhepunkt um 1000) erblühte das Kiewer Reich, welches aber durch den Mongolensturm im Jahre 1223 zerstört wurde, der auch fast Polen und Ungarn mit dem Untergang geweiht hätte. Durch den 4. Kreuzzug wurde Byzanz im Jahre 1204 empfindlich geschwächt. Die Reconquista der iberischen Halbinsel dauerte knappe 700 Jahre und kam mit der Eroberung des Emirats von Granada  zum Ende .