
Hamburg
Hamburg
Um 810 wurde an der Mündung von Alster und Bille in die Elbe, etwa 100 km landeinwärts der Elbmündung, ein fränkisches Castell zur Abwehr von Überfällen der Dänen und Slawen gegründet. Der Stützpunkt wuchs zur Siedlung Hammaburg (benannt nach dem benachbarten altsächsischen Dorf Hamm), die 831 Bischofssitz und 834 Sitz eines Erzbischofs wurde und als Ausgangspunkt der Slawen- und Skandinavienmission diente. Unter dem Druck wiederholter Angriffe der Normannen wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts das Erzbistum nach Bremen verlegt.
Otto I. (912-973) befriedete die Gegend, worauf sich in Hamburg ein bedeutender Handelsplatz etablierte. Neben der bischöflichen Altstadt wurde von Graf Adolf III. von Holstein eine gräfliche Neustadt gegründet (1188). Diese erhielt 1189 von Kaiser Friedrich Barbarossa das Hafenrecht und einen Privilegienbrief, der Zollfreiheit auf der Unterelbe garantierte. In der Folgezeit entwickelte sich Hamburg zu einem bedeutenden Handels- und Stapelplatz, von dem aus über die Niederelbe Nord- und Ostsee sowie über die Oberelbe das Binnenland zu erreichen waren.
1215 wurden Alt- und Neustadt vereinigt, 1270 bezeichnete sich Hamburg bereits als Freie Stadt und das Recht wurde im sogenannten Ordeelbook aufgezeichnet. 1290 erbaute sich die Bürgerschaft ein Rathaus. Im 13. Jahrhundert wurde Hamburg neben Lübeck die wichtigste Seehandelsstadt der Deutschen Hanse. Hunderte von Brauereien machten die Stadt zum "Brauhaus der Hanse". Das Stadtregiment lag weiterhin beim Erzbischof von Bremen und beim Grafen von Holstein. Nach hartnäckigen Machtkämpfen erlangte 1301 der patrizische Senat weitgehende Selbstverwaltungsrechte. 1415 wurde Hamburg zur Freien Reichsstadt erhoben.
An mittelalterlichen Bauten sind erhalten bzw. wurden nach Zerstörung im 2. Weltkrieg wiederaufgebaut: St. Katharinen (1380-1426; dreischiffiger Backsteinbau, ursprünglich als Basilika erbaut, später zur Halle umgestaltet); St. Jacobi (14./15. Jh.; dreischiffige Halle aus Backstein, der um 1500 an der Südseite ein viertes Schiff angelagert wurde); der Bischofsturm (ein um 1040 für den Hamburger Erzbischof errichteter Wohn- und Wehrturm; ältester steinerner Wehrbau nördlich der Elbe).