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Matratze

Matratze: Eine Geschichte des Schlafkomforts im Mittelalter

Die Matratze, deren Ursprung im mittelhochdeutschen "matraz" oder "materaz" zu finden ist und auf das frühitalienische "materazzo" zurückgeht (abgeleitet vom arabischen "matrah" für Bodenkissen oder Polsterbett und dem lateinischen "stratum", "stragulum", "culcita"), ist eine kissenartige Bettauflage, die bereits bei Kulturvölkern des Altertums bekannt war. Sie besteht aus einem textilen oder ledernen Überzug und einer Füllung aus Stroh, Heu, Werg, Wolle oder Federn.

In unseren Breiten wurde die Matratze im 12. und 13. Jahrhundert durch die Vermittlung der Kreuzfahrer aus dem Nahen Osten eingeführt. Es wird vermutet, dass ihr Gebrauch im Abendland zu dieser Zeit von christlichen Eiferern als verweichlichender Luxus und Hoffart diffamiert wurde, was zu ihrer vorübergehenden Vergessenheit führte. Ein Zeugnis dieser asketischen Haltung sind die Holzpritschen in klösterlichen Schlafsälen. Zunächst ein Bestandteil höfischer Kultur, fanden Matratzen bald auch ihren Platz in wohlhabenden bürgerlichen Haushalten, während das gemeine Volk weiterhin auf Strohschütten oder Fellen schlief.