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Arnold von Lübeck

Arnold von Lübeck (gest. um 1212): Historiograph und Übersetzer

Arnold von Lübeck, ein bedeutender Historiograph und Übersetzer, erhielt seine Ausbildung bei den Benediktinern in Braunschweig. Später wurde er Mönch im St. Ägidien-Kloster in Braunschweig. Im Jahr 1172 nahm er an der Palästinafahrt Heinrichs des Löwen teil und wurde 1177 der erste Abt des neu gegründeten Johannis-Klosters in Lübeck. Sein Werk "Chronica" setzte in pro-welfischer Ausrichtung die Slawenchronik von Helmold von Bosau fort.

Im Auftrag von Herzog Wilhelm von Lüneburg, einem Sohn Heinrichs des Löwen, übertrug Arnold den "Gregorius" von Hartmann von Aue ins Lateinische. Dabei fügte er, entsprechend seiner geistlichen Bildung, biblische Sentenzen hinzu und bereicherte Hartmanns vierhebige Reimpaare mit freien Versen und leonischen Hexametern. Diese Dichtung richtete sich an niederdeutsche laikale Hofkreise, die mit der lateinischen Bildungssprache vertrauter waren als mit der mittelhochdeutschen Literatursprache von Hartmann.