Aachen
Aachen
(mhd. Ahha; v. lat. aquae = Quellen)
Von Karl dem Großen wurde das ehemalige Miltärkurbad
Aquisgranum (eigtl. Aquae Grani = Quellen des [kelt. Heilgottes] Grannus) zu einer Königspfalz ausgebaut. Zuvor war Aachen seit 794 Karls Winterresidenz, nach 804 sein ständiger Wohnsitz. Er wählte diesen Ort schließlich als Zentrum des Karolingerreiches ("sedes regni", "Roma secunda").
Zu der Anlage gehörten ein innerer und ein äußerer Pfalzhof, die am inneren Hof gelegene Königshalle (aula regia), Mannschaftsunterkünfte und Verwaltungsbauten, ein Bau der als Toranlage und Gerichtshalle des Herrschers diente, die kreuzförmige Pfalzkirche mit der oktogonalen Pfalzkapelle, ein Gebäude für geistliche Feiern und Synoden, der kaiserliche Wohnpalast, die Hofschule, ein Tiergarten, Lust- und Pflanzgärten und eine Therme mit Schwimmbecken.
Die Aachener Pfalz wurde durch 881 ins Frankenreich einfallenden Normannen geplündert. In der von Karl über den Resten eines heidnischen Tempels errichteten Pfalzkapelle sollten zwischen 936 (als Otto I. d. Gr. die Pfalzkapelle zur Krönungskirche erhoben hatte) und 1531 dreißig deutsche Könige gekrönt werden.
Dadurch konnte die umgrenzende Siedlung mit Markt und dem dazugehörigen Handel großen Reichtum generieren. Nach Köln wurde Aachen im 12. Jahrhundert eines der bedeutendsten Zentren der Tuchmacherei. Nach der Übertragung der Gebeine Karls des Großen in die Pfalzkapelle (durch Friedrich I. Barbarossa, 1165) und dessen Heiligsprechung, erlangte das Aachener Münster, das wegen seiner Reliquien schon bis dahin Pilger angezogen hatte, als Wallfahrtsort überregionale Bedeutung.
Dadurch konnte die umgrenzende Siedlung mit Markt und dem dazugehörigen Handel großen Reichtum generieren. Nach Köln wurde Aachen im 12. Jahrhundert eines der bedeutendsten Zentren der Tuchmacherei. Nach der Übertragung der Gebeine Karls des Großen in die Pfalzkapelle (durch Friedrich I. Barbarossa, 1165) und dessen Heiligsprechung, erlangte das Aachener Münster, das wegen seiner Reliquien schon bis dahin Pilger angezogen hatte, als Wallfahrtsort überregionale Bedeutung.
1166 wurde Aachen zur Stadt erhoben und 1172 erstmals mit einem Mauerring umgeben. Durch das weitere Stadtwachstum kam die Notwendigkeit eines zweiten Mauerrings auf, der 1356 fertiggestellt wurde. 1336 kam Aachen in den Rang einer Freien Reichsstadt, verlor aber gegen Ende des Mittelalters an Bedeutung.
Die Pfalzkapelle Karls des Großen zu Aachen, geweiht um 800, zählte zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten Europas. Der Bau gibt dem Willen des Kaisers, die Tradition des röm. Reiches fortzuführen, durch Verwendung antiker Bauteile sichtbaren Ausdruck. Der innen achteckige, am Außenumfang sechzehneckige Zentralbau war der erste vollständig überkuppelte Steinbau nördlich der Alpen.
Grundsteinlegung war 798, die Bauleitung unterstand laut Inschrift dem Franken Odo von Metz, die Weihe fand 805 statt. An den oktogonalen Zentralbau wurden später weitere Bauglieder zum Gesamtbau des Aachener Münsters angefügt, so die gotische Hochchorhalle, ein gotischer Turm und ein Kapellenkranz.
Der Reliquienschatz war von Karl selbst begründet worden und wurde durch Übertragungen in der ersten Hälfte des 13. Jh. erweitert; die wichtigsten Heiltümer waren ein Kleid Mariens (das sie in der Hl. Nacht getragen hatte), Windeln des Jesuskindes, das Lendentuch des Gekreuzigten und das Leichentuch Johannes des Täufers.
Als weitere Hauptreliquien wurden ein Stoffgürtel Mariens, ein Ledergürtel Jesu und ein Stück vom Strick der Geißelsäule verehrt. Pilgerfahrten und Heiltumsweisungen sind vom 13. Jahrhundert an bezeugt.
Aachenfahrten (mhd. achvart) unternahmen neben deutschen auch Pilger aus weit entfernten Ländern.
Von 1349 an wurden die Reliquien, außer bei Königskrönungen, nur mehr in siebenjährigem Turnus, jeweils im Zeitraum von sieben Wochentagen vor und nach dem Weihetag des Münsters (17. Juli) gezeigt. An einem einzigen Tage im Jahr 1496 sollen 142.000 Pilger gezählt worden sein.
Grundsteinlegung war 798, die Bauleitung unterstand laut Inschrift dem Franken Odo von Metz, die Weihe fand 805 statt. An den oktogonalen Zentralbau wurden später weitere Bauglieder zum Gesamtbau des Aachener Münsters angefügt, so die gotische Hochchorhalle, ein gotischer Turm und ein Kapellenkranz.
Der Reliquienschatz war von Karl selbst begründet worden und wurde durch Übertragungen in der ersten Hälfte des 13. Jh. erweitert; die wichtigsten Heiltümer waren ein Kleid Mariens (das sie in der Hl. Nacht getragen hatte), Windeln des Jesuskindes, das Lendentuch des Gekreuzigten und das Leichentuch Johannes des Täufers.
Als weitere Hauptreliquien wurden ein Stoffgürtel Mariens, ein Ledergürtel Jesu und ein Stück vom Strick der Geißelsäule verehrt. Pilgerfahrten und Heiltumsweisungen sind vom 13. Jahrhundert an bezeugt.
Aachenfahrten (mhd. achvart) unternahmen neben deutschen auch Pilger aus weit entfernten Ländern.
Von 1349 an wurden die Reliquien, außer bei Königskrönungen, nur mehr in siebenjährigem Turnus, jeweils im Zeitraum von sieben Wochentagen vor und nach dem Weihetag des Münsters (17. Juli) gezeigt. An einem einzigen Tage im Jahr 1496 sollen 142.000 Pilger gezählt worden sein.
Historische Gebäude, die nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs erhalten geblieben waren oder wiederhergestellt worden sind:
- das schon beschriebene Münster,
- das got. Rathaus (erbaut im 14. Jh. über den Fundamenten der karolingischen Königshalle, mit neugot. Nordfassade),
- Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung: Marschiertor, Ponttor und Langer Turm (14. Jahrhundert)
- das „Grashaus“ (13. Jh., ältestes Aachener Rathaus, nur Fassade erhalten. Der Name rührt daher, dass ursprünglich hinter dem Bau ein grasbewachsener Hof lag, der als Bauhof genutzt wurde.)